Holger Sticht führt uns digital durch das Projekt-Gebiet im Lohmarer Wald
© Justus Siebert
...was ein Moor ausmacht, warum wir sie schützen und wiederbeleben sollten, was von ihnen im Lohmarer Wald noch übrig geblieben ist, und welche Pläne es gibt, den Jetzt-Zustand zu verbessern.
Moore, das wissen wir inzwischen, sind mit ihren aus abgestorbenen Torfmoosen entstandene Torfschichten effektive Kohlenstoff-Speicher, und damit in unserem Zeitalter des Klimawandels umso wertvoller. Allerdings sind sie in den letzten Jahrhunderten überall massiv zurückgedrängt worden, durch Torfabbau und durch Entwässerung. Auch dort, wo sich heute die Teichketten der Stallberger Teiche durch die Landschaft ziehen, gab es einst großflächige Heidemoore. Die zahlreichen Entwässerungsgräben zeugen noch heute von den Anstrengungen der Anwohner und Förster, diese Moore in land- und forstwirtschaftliche Flächen umzuwandeln.
Umgesetzte Maßnahme im Lohmarer Wald: ein Damm, um die Entwässerung zu verhindern
© Justus Siebert
Dennoch haben sich einige Rest-Moore erhalten, die nun im Rahmen des IP-LIFE-Projektes | Atlantische Sandlandschaften ausgeweitet bzw. wiederbelebt werden sollen. Dazu zählen Maßnahmen wie die Entnahme von Baum- und Strauchbewuchs am Rande der Moore und die Wiedervernässung durch Dammbauten und das Schließen von Entwässerungsgräben.
Ob diese Maßnahmen greifen, und ob sich Torfmoose, Gagelstrauch und Sonnentau wieder großflächig ausbreiten können, werden wir in den nächsten Jahren sehen. Das hoffen wir natürlich, und werden auch weiter darüber berichten. Vielleicht auch im rahmen einer Exkursion, sobald dieses Corona-mäßig wieder möglich sein wird.
Torfmoose, am Entwässerungsgraben am Wegesrand. Stille Zeugen einer einstigen Moorlandschaft
© Justus Siebert
Eine Bitte: Wenn Sie sich für die Moore im Lohmarer Wald und die Maßnahmen zu ihrer Rettung interessieren, dann freut und das sehr – aber bitte vermeiden Sie ein quer-Wald-ein-Laufen zu und über diese Flächen. Auch wenn die für die Baumentnahmen angelegten Schneisen dazu einladen, es sind Waldschneisen und keine Wanderwege. Denn Moorböden sind sehr trittempfindlich, und auch ursprünglichen Bewohner, v.a. bodenbrütende Vögel, werden sich nicht hier wiederansiedeln, wenn regelmäßig Zweibeiner, v.a. in Begleitung von Vierbeinern, über die potentiellen Moor-Brutflächen stapfen. Danke im Namen von Schnepfe, Heidelerche & Co.
Blick vom Weg durch eine Waldarbeiter-Schneise zum Moor: Bitte nicht betreten!
© Justus Siebert
Auch Exkursionen, welche die oft unscheinbaren Naturschätze sichtbar machen, sind in diesen Zeiten von Corona ein schwieriges Thema. Als kleinen Trost haben wir eine kurze Video-Exkursion durchgeführt, in welcher wir das Moor-Renaturierungs-Projekt und die Moore im Lohmarer Wald selbst etwas genauer vorstellen.
Zum Video geht es hier.
IP-LIFE-Projekt Atlantische Sandlandschaften